Pioniergeist ist ja bekanntermaßen eine Art von Roulette.
Auch ich habe die letzten drei Tage Pionierarbeit geleistet und habe einen
meiner heimischen Baggerseen befischt. Eigentlich nichts besonderes, jedoch
wurde dieser See vor etwa zwei Jahren mit Schlick eines benachbarten Flusses
vollgespült. Das Resultat dieser Aktion war niederschmetternd! Kurz vor dem
Winter waren die Spülarbeiten abgeschlossen und die maximale Tiefe des Sees
betrug noch 80cm. Der Winter war sehr kalt und lang und das Führte zwangsläufig
zum Sterben der Fische. Da ich allerdings der Meinung gewesen bin, dass
eventuell einige Fische überlebt haben könnten, beschloss ich dort als Erster
nach dem Einspülen zu fischen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Boden
noch so weich ist das mein Blei samt Vorfach in den Tiefen des Schlicks
versinken würde. Nach der ersten Nacht und völlig verschlammten Montagen
entschied ich mich die Vorfächer drastisch zu verlängern. Ich fischte den
zweiten Tag mit 60-80cm langen Vorfächern, da das die Länge der Schlammschicht
plus 20cm extra sein sollte.
Das Wetter war perfekt und unter solchen Bedingungen bin
ich früher nie als Schneider nach Hause gegangen. Dieses Mal war alles anders!
Keinen Piep nicht mal ein Brassen, die ich sonst in reichlicher Zahl dort fing, biss an.
Meine Meinung zu diesem Gewässer ist; Altbestand zu mehr als 95% tot, wenn
nicht sogar alle und das Angeln an sich stellt eine halbe Katastrophe dar.
Damit fällt zumindest ein Gewässer soweit flach und ich muss nun schauen, wo
ich meine nächsten Ansitze verbringen werde. Zur Taktik selber gibt es nicht
viel zu sagen. Eine Rute mit Tigernuss und zwei mit Boilies. Am letzten Morgen
konnte ich beim einholen meiner Montagen noch einen 25cm Hecht fangen, der sich
meine Tigernüsse krallte. Meine Zeit in den Niederlanden nähert sich dem Ende
und ich freue mich auf meine Heimat und die Fischerei zuhause.
Viele Grüße
Schoony
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