Donnerstag, 20. September 2012

Wind, Regen und Fisch

Endlich läuft es wieder etwas flüssiger! Nach dem Sommerloch, was zumindest bei mir eins war, kommt endlich wieder Leben in die Wohnzimmer unserer Lieblinge. Das Angeln selber ist zwar keineswegs leichter, aber die Fische fressen wenigstens gut. Ich bin für eine Nacht draußen gewesen und die Bedingungen vor Ort waren extrem. Ich nutzte gestern Mittag eine kurze Regenpause um mein Gerödel am Wasser trocken aufbauen zu können. Das Zelt stand schnell und das Einrichten der Hütte ist ja schon längst zur Formsache geworden. Nach etwa einer ½ Stunde stand alles und ich konnte die Ruten, mit Hilfe meiner schwimmenden Bruchbude namens „Fishman“, heraus rudern. Dieses Boot macht mich langsam wahnsinnig! Aber dazu später mehr. Durch den starken Wind und den nicht zu vernachlässigenden Regen wurde das Platzieren meiner Montagen zu einer echten Herausforderung. Der Wind trieb mich permanent von den gerade „ertasteten“ Stellen wieder weg. Zu guter Letzt suchte ich mir drei Orientierungspunkte am Ufer, womit ich meine Position zumindest einigermaßen abschätzen konnte. Als Köder diente wieder mal in zwei Fällen der bewährte „Bloody“ in 24mm auf einem Plateau mitten im See in 7-8m Tiefe. Die Letzte meiner drei Ruten legte ich in den Eingang einer Bucht in etwa 7m Tiefe, bestückt mit zwei Tigernüssen.  Ich war von Anfang an nicht ganz zufrieden und beschloss nach etwa zwei Stunden meine beiden größten Hoffnungsträger, die Boilieruten, erneut heraus zu paddeln. Gegen frühen Abend kam noch „Zänder-Jens“ vorbei. Wir schnackten ein wenig und lasen im Buch „Karpfenzeit“. Sowie Jens das sinkende Schiff verlies kam Joe vorbei. Er musste abends noch arbeiten und wir unterhielten uns einige Zeit über das Gewässer und über Techniken und Taktiken. Es wurde schnell dunkel und ich machte es mir im Zelt gemütlich. Ich schmiss die Heizung in Gang und machte die Wärmflasche startklar. Hin und wieder muss man auch mal ans eigene Wohl denken, gerade nun wo es nachts weit unter 10° Celsius abkühlt. Ich machte nach etwa zehn Minuten die Heizung wieder aus und schlief zügig ein. Plötzlich wurde ich morgens, um sechs Uhr in der Früh, wach. Leider nicht durch einen Lauf, sondern durch den Platzregen, der wie eine Buschtrommel auf mein Zelt knallte. Ich dachte innerlich nur „Mist wieder kein Fisch!“ und schlief erneut ein. Gegen halb neun wurde ich von meiner Freundin via Handy unsanft aus dem Schlaf gehoben. Ich machte mir kurz darauf Frühstück und genoss das kalte und sehr unfreundliche Herbstwetter. Den Vormittag verbrachte ich damit Montagen für die nächste Woche zu binden und PVA-Sticks auf Vorrat zu produzieren. Gegen Mittag etwa ruderte ich die Ruten neu aus. Dieses Mal tauschte ich eine der beiden Plateau-Ruten und montierte einen weißen 20mm Pop-Up am Fluoro-MouthTrap Kombilink. Die Lage der Ruten hatte sich aber nicht sonderlich geändert, da ich mit dem Spot eine Engstelle befische, bin ich der festen Meinung, dass die Fische hier früher oder später vorbeikommen müssen. Der Wind frischte aber so stark auf das es ein echter Krampf war die Ruten auch nur grob platzieren zu können. Als zwei von drei Ruten bereits ihren Bestimmungsort gefunden hatten startete ich mit der Dritten. Bereits beim „Auslaufen“ drückte mich der Wind in die anderen Schnüre. Ich fischte die Schnur, der sich im Boot befindlichen Rute, aus den anderen heraus und merkte erst im nächsten Augenblick, dass sich ein Paddel verabschiedet hatte. So eine Scheiße! Der Wind presste mich mitten auf den See hinaus und nun mit nur einem Paddel hatte ich glänzende Chancen wieder auf Kurs zu kommen. Ich war auf 180! Der Friedfischangler auf der anderen Seite hat sich bestimmt köstlich Amüsiert, über meine hilflose Aktion auf dem Wasser. Nach etwa drei Minuten hatte ich mein Paddel wieder und es konnte weiter gehen. Nachdem dann auch schließlich die dritte Rute lag, legte ich mich ebenfalls hin. Kurze Zeit darauf kam Joe erneut vorbei und wir gingen mit seinem Hund „Henry“ ein wenig das Ufer auf und ab. Um zirka 16:30Uhr lief dann wie aus dem Nichts die mittlere Rute ab.




Bloody Rulez Ladies and Gentlemen! Ich stieg schnell ins Boot und muss sagen, dass es ziemlich unklug war das zu tun. Der Wind machte mich während des Drills echt fertig. Zum Glück konnte ich trotzdem das Battle für mich entscheiden und kescherte mitten auf dem See einen guten und kräftigen Schuppi. An dieser Stelle danke Joe für die Fotos und die Unterstützung! Kurz darauf packte ich ein und fuhr guten Gewissens nach Hause, mit dem Gedanken im Hinterkopf evtl. in nicht einmal einer Woche wieder am Start zu sein und dann sogar für vier Nächte….. Mal sehen.
Fazit: Liebe Leute, ich kann es gut verstehen das nicht jeder ein paar hundert Euro für ein Boot ausgeben möchte aber eins sei gesagt: „Bei starkem Wind auf dem See, ohne Boot das gut steht, lasst es sein sonst fallt ihr rein!!!!“ Im Ernst! Ich habe noch richtig Glück gehabt das es so glimpflich ausgegangen ist. Im Sommer oder generell bei schönem Wetter reicht ein Badeboot völlig aus, aber im Herbst bei Sturm und Co. Nicht.
Aber wie dem auch sei, die Fische sind aktiv und es wird Zeit sie zu verhaften, denn sie sind zu schnell unterwegs….
Bis zum nächsten Mal
Euer Schoony 

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