Endlich läuft es wieder etwas flüssiger! Nach dem
Sommerloch, was zumindest bei mir eins war, kommt endlich wieder Leben in die
Wohnzimmer unserer Lieblinge. Das Angeln selber ist zwar keineswegs leichter,
aber die Fische fressen wenigstens gut. Ich bin für eine Nacht draußen gewesen
und die Bedingungen vor Ort waren extrem. Ich nutzte gestern Mittag eine kurze Regenpause um mein Gerödel am Wasser trocken aufbauen zu können. Das Zelt stand
schnell und das Einrichten der Hütte ist ja schon längst zur Formsache
geworden. Nach etwa einer ½ Stunde stand alles und ich konnte die Ruten, mit
Hilfe meiner schwimmenden Bruchbude namens „Fishman“, heraus rudern. Dieses
Boot macht mich langsam wahnsinnig! Aber dazu später mehr. Durch den starken
Wind und den nicht zu vernachlässigenden Regen wurde das Platzieren meiner
Montagen zu einer echten Herausforderung. Der Wind trieb mich permanent von den
gerade „ertasteten“ Stellen wieder weg. Zu guter Letzt suchte ich mir drei
Orientierungspunkte am Ufer, womit ich meine Position zumindest einigermaßen abschätzen
konnte. Als Köder diente wieder mal in zwei Fällen der bewährte „Bloody“ in
24mm auf einem Plateau mitten im See in 7-8m Tiefe. Die Letzte meiner drei
Ruten legte ich in den Eingang einer Bucht in etwa 7m Tiefe, bestückt mit zwei
Tigernüssen.
Ich war von Anfang an nicht
ganz zufrieden und beschloss nach etwa zwei Stunden meine beiden größten
Hoffnungsträger, die Boilieruten,
erneut
heraus zu paddeln. Gegen frühen Abend kam noch „Zänder-Jens“ vorbei. Wir
schnackten ein wenig und lasen im Buch „Karpfenzeit“. Sowie Jens das sinkende
Schiff verlies kam Joe vorbei. Er musste abends noch arbeiten und wir
unterhielten uns einige Zeit über das Gewässer und über Techniken und Taktiken.
Es wurde schnell dunkel und ich machte es mir im Zelt gemütlich. Ich schmiss
die Heizung in Gang und machte die Wärmflasche startklar. Hin und wieder muss
man auch mal ans eigene Wohl denken, gerade nun wo es nachts weit unter 10°
Celsius abkühlt. Ich machte nach etwa zehn Minuten die Heizung wieder aus und
schlief zügig ein. Plötzlich wurde ich morgens, um sechs Uhr in der Früh, wach.
Leider nicht durch einen Lauf, sondern durch den Platzregen, der wie eine
Buschtrommel auf mein Zelt knallte. Ich dachte innerlich nur „Mist wieder kein
Fisch!“ und schlief erneut ein. Gegen halb neun wurde ich von meiner Freundin
via Handy unsanft aus dem Schlaf gehoben. Ich machte mir kurz darauf Frühstück
und genoss das kalte und sehr unfreundliche Herbstwetter. Den Vormittag verbrachte
ich damit Montagen für die nächste Woche zu binden und PVA-Sticks auf Vorrat zu
produzieren. Gegen Mittag etwa ruderte ich die Ruten neu aus. Dieses Mal
tauschte ich eine der beiden Plateau-Ruten und montierte einen weißen 20mm
Pop-Up am Fluoro-MouthTrap Kombilink. Die Lage der Ruten hatte sich aber nicht
sonderlich geändert, da ich mit dem Spot eine Engstelle befische, bin ich der
festen Meinung, dass die Fische hier früher oder später vorbeikommen müssen. Der
Wind frischte aber so stark auf das es ein echter Krampf war die Ruten auch nur
grob platzieren zu können. Als zwei von drei Ruten bereits ihren Bestimmungsort
gefunden hatten startete ich mit der Dritten. Bereits beim „Auslaufen“ drückte
mich der Wind in die anderen Schnüre. Ich fischte die Schnur, der sich im Boot
befindlichen Rute, aus den anderen heraus und merkte erst im nächsten
Augenblick, dass sich ein Paddel verabschiedet hatte. So eine Scheiße! Der Wind
presste mich mitten auf den See hinaus und nun mit nur einem Paddel hatte ich
glänzende Chancen wieder auf Kurs zu kommen. Ich war auf 180! Der
Friedfischangler auf der anderen Seite hat sich bestimmt köstlich Amüsiert,
über meine hilflose Aktion auf dem Wasser. Nach etwa drei Minuten hatte ich
mein Paddel wieder und es konnte weiter gehen. Nachdem dann auch schließlich
die dritte Rute lag, legte ich mich ebenfalls hin. Kurze Zeit darauf kam Joe
erneut vorbei und wir gingen mit seinem Hund „Henry“ ein wenig das Ufer auf und
ab. Um zirka 16:30Uhr lief dann wie aus dem Nichts die mittlere Rute ab.
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Bloody Rulez Ladies and
Gentlemen! Ich stieg schnell ins Boot und muss sagen, dass es ziemlich
unklug war das zu tun. Der Wind machte mich während des Drills echt fertig. Zum
Glück konnte ich trotzdem das Battle für mich entscheiden und kescherte mitten
auf dem See einen guten und kräftigen Schuppi. An dieser Stelle danke Joe für die Fotos und
die Unterstützung! Kurz darauf packte ich ein und fuhr guten Gewissens nach
Hause, mit dem Gedanken im Hinterkopf evtl. in nicht einmal einer Woche wieder
am Start zu sein und dann sogar für vier Nächte….. Mal sehen.
Fazit: Liebe Leute, ich kann es gut verstehen das nicht
jeder ein paar hundert Euro für ein Boot ausgeben möchte aber eins sei gesagt: „Bei
starkem Wind auf dem See, ohne Boot das gut steht, lasst es sein sonst fallt
ihr rein!!!!“ Im Ernst! Ich habe noch richtig Glück gehabt das es so glimpflich
ausgegangen ist. Im Sommer oder generell bei schönem Wetter reicht ein Badeboot
völlig aus, aber im Herbst bei Sturm und Co. Nicht.
Aber wie dem auch sei, die Fische sind aktiv und es wird Zeit sie zu verhaften,
denn sie sind zu schnell unterwegs….
Bis zum nächsten Mal
Euer Schoony
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